Antje Lüken in der Presse

 

Ernährungsartikel in der "Schortens Aktuell"

Seit langer Zeit schreibe ich für Sie jeden Monat einen Ernährungsartikel, welcher in der "Schortens Aktuell" veröffentlich wird. Dabei behandle ich immer die aktuellsten Themen um Ihnen einen einfachen und möglichst guten Einblick in die Welt der Ernährung zu gewähren.

Echt verzuckert!

Wurde der Zucker früher als wertvolle und schnelle Energie hochgelobt, erlebt dieser gerade schlechte Zeiten. Zucker macht müde, süchtig, krank, depressiv und übergewichtig. Wir essen durchschnittlich 35 kg Zucker im Jahr bzw. 100 g täglich ( = 32 Stück Würfelzucker ). Das ist eindeutig zu viel.

Wir Menschen lieben von Geburt ab an den süßen Geschmack. Er zeigt schon Neugeborenen die richtige Wahl getroffen zu haben und wird das ganze Leben mit positiven und angenehmen Gefühlen verbunden bleiben. Das Belohnungszentrum in unserem Gehirn wird besonders dann nachhaltig aktiv, wenn die Schokolade schon in Kindertagen als Trostpflaster verwechselt wird.


Zuviel Zucker ist nachweislich verantwortlich für Karies und Übergewicht mit deren Folgen und steht in einem direkten Zusammenhang zum Diabetes mellitus. Auch Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Darmprobleme und sogar Krebs wird mit einem zu hohen Zuckerkonsum in Zusammenhang gebracht. Lactose – und Fructoseintoleranzen nehmen auffällig zu. Nach Empfehlungen der WHO sollen Erwachsene und Kinder weniger als 10 % der kompletten täglichen Energiezufuhr in Form von freiem Zucker zu sich nehmen. Ideal wären nur 5%, das entspricht 6 Teelöffeln! Mit „freiem Zucker“ sind zugesetzte Mono – und Disaccaride in Lebensmitteln und die in natürlicher Form aus Honig, Früchten und Fruchtsaftkonzentraten enthaltenen Zucker gemeint. Diese auseinander zuhalten ist schwierig, denn inzwischen sind 4 von 5 Lebensmittel verzuckert und die Angaben auf der Verpackung für den Laien kaum erkennbar.


Zur Erklärung: Zucker gehört zu dem Nährstoff der Kohlenhydrate. Je nach Länge der Kohlenhydrate unterscheidet man zwischen Einfachzucker ( Monosaccaride ), Zweifachzucker ( Disaccaride ) und Zucker mit langen Ketten ( Polysaccaride ). Zum letzteren gehören die gesunden Ballaststoffe, die in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und im Gemüse stecken.


Zu den Einfachzuckern gehört die Glucose / Traubenzucker und die Fructose / Fruchtzucker. Die bekanntesten Zweifachzucker sind Lactose / Milchzucker und Saccarose / Haushaltszucker. Einfach – und Zweifachzucker gehen nach dem Essen ganz schnell ins Blut, sie „schießen“ sozusagen ins Blut. Die hohe Anflutung über zuckerhaltige Getränke und Lebensmittel verursacht zeitgleich eine hohe Insulinausschüttung. Nur durch das Hormon Insulin kann Zucker in die Zellen gelangen. Da der gesunde Körper eine obere Blutglucosegrenze besitzt, ist je nach Konsum der Zuckermenge eine dementsprechend hohe Insulinausschüttung erforderlich. Doch wie bei einem Feuer aus Stroh ist von jetzt auf gleich die Zuckermenge verstoffwechselt – übrig bleibt aber die hohe Menge an dem vorschnell abgerufenem Insulin, die sich nicht so schnell abbauen lässt. Hohe Insulinspiegel im Blut vermindern den Fettabbau und verursachen weiteren Hunger.

Ein weiteres Problem ist der vermehrte Einsatz von Fructose in der Lebensmittelverarbeitung. Fructose hat eine höhere Süßkraft als Glucose und wird daher aus Kostengründen hauptsächlich in der Lebensmittel – und besonders in der Getränkeindustrie eingesetzt. Seit letztem Jahr ist der in den USA schon lange verwendete, sehr preiswerte fructosehaltige Maissirup erlaubt. In der Zutatenliste versteckt er sich als Fructose – Glucose – Sirup / High Corn Sirup.


Ob Sie normalen Haushaltszucker, Agavendicksaft, Kokosblütenzucker, braunen Rohrzucker, Melasse, Honig oder was anderes verwenden, bleibt Ihnen oder Ihrem Geldbeutel überlassen. Kalorien haben alle gleich viel. Je höher der Fructosegehalt, umso weniger braucht man zum Süßen, steigert aber die Fructosezufuhr. Alle anderen Inhaltstoffe sind wegen der geringen Menge in der Ernährung zu vernachlässigen.


Ihre Ernährungexpertin

Antje Lüken

Gastroenterologische Erkrankungen und Ernährung


Lieber Leser/in,

in diesem Beitrag soll ein kleiner Überblick geschaffen werden über:

Was sind gastroenterologische Erkrankungen und was kann die richtige Ernährung in diesen Fällen leisten?

Gastroenterologie ist ein Teilgebiet der inneren Medizin und bedeutet den Magen ( Gastro - ) – und Darm ( Enter - ) betreffend. Das heißt viele Erkrankungen, die in diesen Bereichen auftreten, können von der richtigen Lebensmittelauswahl profitieren. Dazu gehören die Refluxösophagitis, auch GERD genannt ( im Volksmund auch gern oberflächlich als Sodbrennen bezeichnet ), Gastritis ( Magenschleimhautentzündung ), Magen – und Dünndarmgeschwüre ( Ulcera ), Situationen bzw. Zustand nach Magenentfernung ( Dumping Sydrom = Sturzentleerung ) , Leberkrankheiten, wie die Fettleber, aber auch die Leberzirrhose, Gallensteine ( Cholelithiasis ), Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse ( Pankreas ), wie eine akute oder chronische Entzündung und dann besonders die ganzen verschiedenen Darmerkrankungen: chronisch entzündliche Darmerkrankungen, wie Morbus Chron und Colitis ulcerosa, auch alle Intoleranzen ( Lactose, Fructose, Sorbit, Histamin, Gluten ), ganz besonders auch die Zöliakie ( Allergie gegen Gluten, die z.B. einen lebenslangen Verzicht bedeutet ), Reizdarmsyndrom, das Kurzdarmsyndrom ( nach schweren Erkrankungen Teile des Darms entfernt ), Divertikel, Stoma ( künstlicher Darmausgang ). Gute Ernährungstipps gibt es auch bei lästigen Symptome, wie Blähungen ( Flatulenz ), Durchfall ( Diarrhö ), Verstopfung ( Obstipation ), Fettstühlen ( Steatorrhoe ). Der Magen – und Darmtrakt ist für die Verdauung ( = Aufspaltung ) der Speisen zuständig, die wir essen und trinken, das heißt wenn es in diesem Bereich irgendwie Probleme gibt, leidet auch die Nährstoffversorgung. Ggf. können wichtige Vitamine und Mineralien von Körper nicht aufgenommen werden, was dann wieder Folgekrankheiten mit sich bringen kann. Deshalb gehört auch Mangel – und Fehlernährung dazu: wenn z.B. durch eine nicht ausreichende Versorgung mit verschiedenen Nährstoffen die Muskelkraft nachlässt, man ständig erschöpft und müde ist, unerwünscht an Körpergewicht verliert, die Knochendichte nachlässt, kann die richtige Lebensmittelauswahl und auch eine entsprechende Zubereitung wertvolle Arbeit leisten.


Nochmal zurück zu GERD: das bekannte Sodbrennen. Was kann man da am besten Essen und Trinken? Vorweg sollte bedacht werden, dass es da unterschiedliche Schweregrade gibt – Aufstoßen mit und ohne Übelkeit, Schluckbeschwerden, Brennen im Rachen, etc. - aber allgemein gibt es gute Empfehlungen. Häufige kleine Mahlzeiten sind deutlich besser als die typische Drei Großen ( Frühstück, Mittag, Abendbrot ), nach dem Essen nicht hinlegen, zwischen dem Essen und dem zu Bett gehen sollten ca. 3 Stunden sein. Seien Sie, wenn Sie betroffen sind, vorsichtig mit säurehaltigen Nahrungsmitteln ( Orangensaft, Tomatensaft ), ebenso kann Alkohol, Nikotin, Kaffee, scharfe Gewürze, Pfefferminztee oder auch Pfefferminzkaugummi, aber auch Schokolade ( Zucker!) und zu fettreiche Speisen den Schließmuskel der Speiseröhre negativ beeinflussen, so dass unerwünscht Säure in die Speiseröhre gelangt. Eiweißhaltige Lebensmittel ( zarte grüne Gemüsesorten, Mandeln, magere Milchprodukte, mageres Fleisch, Fisch, Ei, Sojaprodukte ) können wiederum den Muskel, der für den Schließvorgang zuständig ist günstig beeinflussen. Aber auch Ingwertee, kalte Kartoffeln, Porridge, säurearmer Kaffee, Leinsamentee, Natron und probiotische Joghurts können wertvolle Hilfe sein. Natürlich spielt auch hier das Körpergewicht eine Rolle. Also jedes Kilo weniger auf der Waage, reduziert die Beschwerden. Denken Sie auch mal an bestimmte Emotionen, denn Ärger, Stress und Aufregung können auch schmerzauslösend wirken.


Ihre Ernährungsexpertin

Antje Lüken


P.S. In den folgenden Berichten gibt es dann weitere Ernährungsinfos zu den gastroenterologischen Krankheiten.

Besser Essen bei Magen – und Dünndarmgeschwüren und – entzündungen


Lieber Leser/in,

wie letzten Monat versprochen, bleibe ich bei den gastroenterologischen Krankheiten und deren Ernährungstherapie auch im Dezember. Vielleicht sogar gerade an den „Schlemmertagen“ gut zu wissen, wie die Beschwerden nicht schlimmer werden können. Der Magen, ein Hohlorgan aus Muskelgewebe, ist innen mit einer Schleimhaut „ausgekleidet“. Die Nahrung wird hier mit dem Magensaft vermengt, der im wesentlichen aus Salzsäure und einem eiweißspaltendem Enzym (Verdauungshelfer) besteht. Unser Essen wird hier auf Körpertemperatur gebracht, geschichtet und gespeichert. Wenn wir nicht essen sondern die Drüsen in der Schleimhaut etwa 10 ml Magensaft ab und wenn wir essen kann das bis auf 1000 ml gesteigert werden. Die Bildung dieses Magensaftes wird durch Nerven, aber auch Hormone steuert. Am unteren Ende hat der Magen einen Schließmuskel ( Pylorus ), der dafür sorgt, das nicht alles auf einmal in den Darm gelangt. Dieser Verschluß reguliert sozusagen „esslöffelweise“ den Speisebrei in den Dünndarm. Die Salzsäure im Magen dient der Keimabtötung und schützt so vor Infektionen. Wenn sie allerdings übermäßig produziert wird, kann sie die Magenwand angreifen. Ebenso kann sich Helicobakter pylori – ein Bakterium – in der schützenden Schleimschicht ansiedeln. Beides kann zu Geschwüren führen. Wieso wird übermäßig Säure produziert? Nikotin, Alkohol, viel Kaffee aber auch Ärger und Stress, sowie manche Medikamente können Schuld sein. Die Entzündung der Schleimhaut ( Gastritis ) kann nur vorübergehend bestehen, leider aber auch chronisch werden. Wenn die Magenwand nun an bestimmten Stellen Verletzungen aufweist, die so tief gehen, das sich eine Wunde bildet, reden wir von einem Geschwür ( Ulcera ) und wenn die Salzsäure weiterhin unbehindert einwirken kann, entstehen immer größere Wunden. Das kann zu erheblichen Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen führen. Die Entstehung von Dünndarmgeschwüren ist ähnlich: ein Missverhältniss zwischen schützenden und schädigenden Substanzen.


Weil das was wir essen direkten Kontakt zu diesen entzündeten Stellen hat, wird eine leichte Vollkost ( im Sinn einer Schonkost ) empfohlen: eine allgemein gute Verträglichkeit und eine schonende Zubereitung der Lebensmittel. Getränke sollten z.B. wenig oder gar keine Kohlensäure enthalten, wenig Zucker und am besten Zimmertemperatur. Mineralwasser und Tee sind immer die beste Wahl. Beim Obst idealerweise die milden Sorten wählen, wie Mango, Papaya, Aprikosen, Heidelbeeren, Birnen. Gemüse, wie Zucchini, Kürbis, Fenchel, Rote Bete, Möhren und Pastinaken sind super verträglich, hingegen Kohl und Hülsenfrüchte eher nicht. Feine Vollkornbrote, wie Grahambrot und Knäckebrot sind für den Magen – Darm gut, grobe Vollkornwaren, wie Schwarzbrot sollte vorübergehend gemieden werden. Sehr gut werden i.d.R. auch Milchprodukte vertragen, die wenig Zucker haben, wie Naturjoghurt, Quark, Kefir und Käse. Beim Fleisch, Fisch und Ei kommt es auf die Zubereitung an: wenig Fett, nicht frittieren oder stark anbraten oder auch fette Soßen und Dressings können ganz schöne Schmerzen machen! Lieber dünsten, dämpfen und grillen, fettarm und schonend. Kleine Essmengen und viele kleine Mahlzeiten, als die typischen drei großen Mahlzeiten, werden von den meisten Betroffenen gut vertragen.


Und, zwar nicht sehr „weihnachtkompatibel“, aber trotzdem wichtig: Zucker! Bitte gehen Sie sehr vorsichtig damit um, er ist ein „Säurelocker“. Auch wenn Sie ihn manchmal nicht sehen können, er versteckt sich in sehr vielen Lebensmitteln als z.B. Fructose – Glucosesirup.

In diesem Sinne wünsche ich allen schmerzfreie Feiertage und viel Gesundheit für 2019.


Ihre Ernährungsexpertin

Antje Lüken

Diäten machen dicker, dicker und dicker!


Weihnachten ist vorbei und das gute Essen hat seine Spuren hinterlassen. Viele haben das ein oder andere Kilo nach den Feiertagen mehr auf der Waage. Die verlockenden Angebote der Fitnesscenter, neuste Diätversprechen und die guten Vorsätze verleiten jetzt meistens dazu ein Programm zu starten, dass Fastentag, Formeldiät ( Pulver zur Gewichtsreduktion ), Low carb oder Stoffwechselkur heißt. Genau wie letztes Jahr nach Weihnachten und dem Jahr davor und davor und davor. Man kann es schon fast als ein lebenslanges Hobby bezeichnen. Dabei weiß jeder: eine Diät hilft nur kurzfristig: Abnehmen durch eine Diät kann jeder, halten kann keiner! Ja, es ist sogar fast unmöglich! Viele Diäten sind sogar gefährlich und verstärken das Risiko zu verfetten. Können Sie auch schon im Schlaf versteckte Kohlenhydrate aufspüren und


verschiedene Eiweißquellen unterscheiden? Sie sind auch schon fast ein Ernährungsexperte!

Mit jeder Diät steigt das Gewicht! „Weight cycling“ oder im Volksmund „JOJO-Effekt ist etliche Male durch Studien belegt! Der Körper will die abgenommenen Kilos immer wieder zurück haben, da sorgen Verdauung, Stoffwechsel und Hormone schon für. Stoffwechselexperten aus den USA habe ehemalige Teilnehmer der Fernsehshow „The biggest looser“ untersucht, in der es darum geht, wer am meisten Gewicht verliert. Alle sind wieder dick und dicker als vorher. 6 Jahre danach verbrennen sie immer noch weniger Kalorien, als vorher. Der Körper ist im einem „Notprogramm“ und auf reines Überleben geschaltet. Wir sind dafür gemacht den Hungertod zu entkommen und nicht den Diäterfolg zu halten.


Nur eine dauerhafte langsame Lebensumstellung kann zur bleibenden Gewichtsreduktion führen. Der Vorsatz für 2019 sollte eine Gewohnheitsänderung sein. Schlankmachende Gewohnheiten, Rituale und Verhaltensweisen aneignen.


Was sind die Gewohnheiten, die schlanke Menschen schlank bleiben lassen? Sehr unterschiedlich, aber zum Beispiel bekannte Maßnahmen, wie: viel Wasser trinken oder mit dem Essen aufhören, wenn man satt ist, also auch mal was auf dem Teller liegen lassen, langsam essen und genießen, abends früher ins Bett ( um der „Fressfalle Feierabend“ zu entgehen ), regelmäßig moderate Bewegung ( das muss kein strenges Programm sein, sondern wichtiger ist, einen Modus zu finden, den man regelmäßig beibehalten kann, z.B. regelmäßig einen langen zügigen Spaziergang nach dem Essen ).....das ist natürlich nicht das was man nach Weihnachten mit ein paar Kilo zuviel auf der Waage hören möchte, aber fallen Sie bitte nicht in die Diätfalle, ich versichere Ihnen, das würde das Problem verschlimmern!


Ihre Ernährungsexpertin

Antje Lüken

Kolumne in der NWZ

Auch für die NWZ schreibe ich eine kurze Kolumne, welche jeden Freitag erscheint. Hier zeigte ich Ihnen die neuesten Ernährungs- und Foodtrends und informiere Sie über die neuesten Themen. 

Speiseessig kennen wir hauptsächlich aus dem Salatdressing. Wir essen eher wenig davon. Trotzdem hört man häufiger, dass Essig beim Abnehmen hilft, den Blutzucker und die Cholesterinwerte reguliert, die Verdauung aktiviert und sogar gegen Krebs helfen soll. Das Wichtigste zuerst: die Heilung von Krebs in Folge von Essigkonsum kann nicht nachgewiesen werden. Gewöhnliche Verzehrmengen in Speisen, wie besonders im Salat, den Gewürzgurken oder beim Sauerkraut haben sehr wenig Einfluss auf erhoffte Wirkungen. Also alles Essig!

Beim Clean Eating gilt das Motto „zurück zur Natur“. Es ist alles erlaubt, was „clean“, also natürlich ist, unverarbeitet und vollwertig, ohne Zusätze. Die Faustregel lautet, dass Speisen und Produkte mit mehr als 5 Zutaten nicht clean sind. Da wird’s schon schwierig, wenn wir klassisch Grünkohl, Labskaus oder Linseneintopf essen wollen! Es geht wohl auch nicht nur um Gesundheit bei dieser „Ernährung“, sondern auch Kritik gegenüber der Lebensmittelverarbeitenden Industrie.

Jahrtausende war Speck und Schmalz knapp und teuer, aber wichtig! Bis die Margarine kam. Es entstand eine Konkurrenzsituation: der Butter-Margarine-Streit. Butter hat Cholesterin und gesättigte Fettsäuren, die Margarine aber Transfettsäuren und bestimmte Fettsäureester. Beides gesundheitsschädigend und der Streit hört nicht auf. Nun wird Butter „neutral“ eingestuft und neue Produkte aus pflanzlichen Ölen kreiert. Hochstilisiertes Kokosfett und Produkte aus billigem Palmöl werden die neuen Konkurrenten. Der Streit mit wird neuen Partnern weitergeführt.

„Guter“ und „Böser“ Weizen: alte Weizensorten (Einkorn, Emmer, Grünkern, Kamut, u. a.) gemahlen und verbacken, haben den Ruf sehr wohlschmeckend zu sein. Moderner „Hochleistungsweizen“ kämpft mit einem sehr schlechten Image. Das Aroma, der Geschmack, Backeigenschaften uvm. wurde in einer Untersuchung getestet. Verblüffende Ergebnisse: Ob alte oder neue Weizensorten, beim Geschmack waren alle gleich gut oder schlecht: von fade bis intensiv, alles dabei!

Wer heute dick ist, dem wird das Leben schwer gemacht! Früher war der füllige Körper ein Zeichen guten Lebens, heute ist das barocke Schönheitsideal geradezu anstößig! Denn: Dicke haben nicht nur Probleme ... sie machen auch welche – so die einhellige Meinung. Ob im Bus, im Wartezimmer beim Arzt oder Friseur oder im Flugzeug, die Sitze sind zu eng. Dann das Tuscheln hinter dem Rücken, die verletzenden Sprüche oder guten Ratschläge. Damit wird es Ihnen nicht einfacher gemacht! Fassen wir uns mal an unsere eigene Nase, denn jeder hat irgendwo eine Baustelle, sollte man nicht auch einfach mal nichts sagen?

Ob wir Fettpolster anlegen oder nicht, ist nicht nur eine Frage des Willens! Es liegt u. a. auch in den Genen! Und dort wo es warm ist, sind die Menschen besonders „anfällig“ für Fettleibigkeit! Der gedrosselte Stoffwechsel und damit die geringere Wärmeproduktion sind schuld, besagt eine Theorie. Die überschüssige Energie wird schön gespeichert. Also gibt es Gene, die die Balance zwischen Wärmeproduktion und Fettspeicherung steuern!?!? Ja, und es heißt THADA. Was heißt das für uns? Die Wohnungen/Häuser nicht überhitzen und bei kalten Temperaturen rausgehen, um den Stoffwechsel anzuregen.

Keine Zeit. Zu müde. Das Wetter ist schlecht. Keine Lust. Ich kann das nicht. Das bringt sowieso nichts … na gut, dann eben nicht. Die anderen, die sich nur eine halbe Stunde jeden Tag moderat bewegen, wie Treppensteigen, Radfahren oder zügig gehen, profitieren von einer Zunahme der Knochendichte, steigern ihren Grundumsatz, senken Cholesterin, produzieren Glückshormone, formen ihren Körper, nehmen ab, und gewinnen 50 weitere tolle Effekte! Na, dann los!

Vor 10 Jahren galt es noch als Irreführung, heute ist es gängige Praxis: „Fleisch“ und „Wurst“ aus pflanzlichen Zutaten. Sehr kreative Produkte entstehen da: „vegetarische Schinken Spicker“, „Vegane Burgerscheiben“ oder „Tofubratwürste“. Ob aus Lupinen, Soja oder Amaranth, es ist kaum noch zu überblicken. Die dem originalen Fleischprodukt zum Verwechseln ähnlichen Produkte unterscheiden sich gravierend hinsichtlich der Inhaltsstoffe, Herstellung und des Geschmacks. Der Blick auf die Zutatenliste bringt Licht ins Dunkel: die Liste der Bindemittel, Geschmacksverstärker, Farb- und Aromastoffe kann sehr lang sein. Da heißt es … genau schauen!

Einen Korn nach dem deftigen Grünkohl oder einen Grappa nach einem guten Essen – kennt jeder! Alkohol verdünnt das fette Essen und fördert die Verdauung, haben uns unsere Ahnen gelehrt. Achtung! Leider ist das Gegenteil der Fall! Der „Schluck“ hemmt den Fettabbau und fördert den Fettspiegel im Blut und trägt damit einem verzögerten Nährstoffabbau bei!

Winzer, Weinhändler und viele Gesundheitsportale im Internet haben es super propagiert: Wein schützt vor dem Infarkt. Und je mehr, desto besser! Leider gibt es bei einer Flasche Wein keinen Beipackzettel, der nochmal aufklärt: es ist Alkohol, erhöht den Blutdruck , kann abhängig machen und ist ein Körpergift. Aber beim Wein interessiert es nicht.

Fett in Wurst, Fett im Käse, Fett in der Butter oder auch im Öl, Nüssen und Samen! Alles gleich? Oder sind die tierischen schlechter als die pflanzlichen?

Bei zuviel machen beide gleich dick, nur schützen die pflanzlichen u.a. mehr vor der Verkalkung der Arterien und lindern Schmerzen bei entzündlichen Erkrankungen ( Arthritis ).

…im sozialen Netzwerk ein „Mustdo“? Jede Mahlzeit, jeder selbstgebackene Kuchen und andere eigens zubereitete gesunde Kreationen werden heute von sogenannten Foodies ins Internet gestellt. „Ketogene“ Mittagessen oder ein „Paleo-brot“ bekommen likes und machen den Autoren glücklich! Muss unser Essen so veröffentlicht werden?

Werden bestimmte Ernährungsströmungen mittlerweile gepredigt? Gibt es eine Ernährungsreligion? Wenn wir auf manche Lebensmittel verzichten sollen, erinnert das nicht auch an Glaube? Bietet uns der Verzicht die Erfüllung oder das Paradies? Steigt uns das Schlaraffenland zu Kopf oder dient es nur der Aufmerksamkeit?

In der Grundschule wird es den Schülern schon beigebracht: sie kleben die aus Zeitungen ausgeschnittenen Lebensmittel auf rote und grüne Plakate. Diese so erstellten Collagen sollten einteilen in gesund und ungesund. Und schon beginnt das schlechte Gewissen, denn jeder liebt, die Pizza und den Hamburger vom roten Hintergrund mehr, als die Möhre vom grünen. Der Ursprung des schlechten Gewissens!

Da gibt man alles: ist große Mengen Obst und Gemüse, trinkt nur noch Wasser und Kräutertee, entscheidet sich ausschließlich für Vollkorn, und das soll krank machen? Nicht mal mehr Chips und Schokolade, aber viel Sport.....kann krank machen? Ja, es kann sich eine neue Form der Essstörung entwickeln: Orthorexia nervosa: die Krankheit, der sich zu gesund Ernährenden.

Positive Kalorien machen dick und krank, negative Kalorien machen schlank und fit? Soso, wenn man dem Glauben schenken kann, werden bei der Verdauung mehr Kalorien verbraucht, die z.B. in Grapefruit oder Ananas stecken, als in ihnen steken. Denkfehler: die Ballaststoffe bringen die Verdauung in Schwung und machen schön satt, aber das hebt die Kalorien nicht auf!

Es wird in der Diätindustrie als das böse „Dickmacherhormon“ dargestellt! Der Feind im eigenen Körper! Nun, Insulin ist für den Zucker die Eintrittskarte in die Zelle. Wenn wir viel Bonbons und Kuchen essen wird mehr produziert, wenn wir mehr Schwarzbrot und Brombeeren essen weniger! Also lieber weniger Zucker, damit weniger Insulin und damit weniger Gewicht....war Ihnen das Neu?

Sie liefern sich immer wieder ein spannendes Duell! Butter als Darsteller der natürlichen und leckeren Variante. Margarine als Vertreter der doch so gesunden pflanzlichen Fette. Diskutieren Sie nicht mehr, das macht nur Stress für's Herz: entscheiden Sie sich doch für den Brotaufstrich, der Ihnen am besten schmeckt, nur nehmen sie nicht so viel.

Mittags oder Abends, egal, aber eine warme Mahlzeit am Tag muss doch sein. Für das Wohlbefinden, die Gemütlichkeit, das Familienleben und auch die Verdaulichkeit...das ist ok.....aber nicht für die Nährstoffversorgung. Man kann sich auch kalt wunderbar jeden Tag gesund ernähren.

Sehr schlau, diese Lebensmittelindustrie, Zucker in Müsli, Rotkohl, Fertigsoße und im Likör ist gut versteckt. 51 Synonyme hat er. Saccarose, Fructose – Glucose – Sirup, Maltose, Dextrine, Maissirup, Maltodextrin, usw. bedeuten alle das gleiche. Ganz normaler Haushaltszucker wird damit umschrieben. Also der, der auch in Honig, Sirup und Dicksäften ist. Gesünder wird es dadurch nie. Hier gilt einfach auch nur die Devise: Weniger ist mehr!

Ich glaube ich habe gar keinen! Oder zumindest ist er echt lahm, oder vielleicht irgendwie kaputt? Ist er Schuld an plötzlichen Unverträglichkeiten gegenüber Milch oder Allergien gegen Weizen oder am Übergewicht? Der Stoffwechsel muss irgendwie gepushed werden, dann ist bestimmt alles wieder in Ordnung und was hilft? Wenn die Verdauung fertig ist, und die „Stoffe“ im Blut angekommen sind, hilft ein Spaziergang, eine Fahrradtour oder mit dem Hund Gassi gehen, damit die NährSTOFFE dahin gelangen, wo Bedarf besteht.

Dr. Aktins, Dr. Pape, DJ Soost, Dr. Dukan,...etliche Männer die Diäten für Frauen erstellt haben! Und ich dachte, die verstehen uns gar nicht. Wie oft hört man: „da versteh' einer die Frauen!“ Wir Frauen kommen doch von der Venus und die Männer vom Mars. Seit dem gehört übrigens auch in jede Diät viel Fleisch! Oder zumindest getarnt als Eiweiß! Ist es wirklich das, was wir brauchen? Wir Frauen sind in der Regel viel emotionaler als Männer, brauchen mal Kohlenhydrate und sexy werden wir auch mit Pasta.

Eiweiß zum Muskelaufbau, Eiweiß zum Abnehmen, Eiweiß zur Sättigung, Eiweiß gegen den Stress,...puuh scheint für alles gut zu sein. Dann man ordentlich! Egal welches! Fisch, Pute, Tofu, Joghurt, Eier und auch noch ein bisschen Pulver, dann ist es bestimmt genug! Was passiert mit dem Eiweiß, was zuviel gegessen wird? Wird es wie wasserlösliche Vitamine einfach ausgeschieden? Nein, leider nicht, es wird in Fett umgewandelt und im Fettdepot gespeichert, wie alles andere was zuviel ist.

Warum gelten Körner als gesund? Welche Körner sind da eigentlich gemeint? Sind Körner und Körner das gleiche? Also ist Weltmeisterbrot, Mehrkornbrot, Brot mit Chiasamen gesund? Nepper schlepper: mit Körnern im eigentlichen Sinn sind Getreidekörner gemeint, wie Weizenkörner, Roggenkörner oder Haferkörner. Sehen Sie im Brot nur Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Sesam oder sogar Nüsse , sind o Ölsaaten verbacken, sprich Fett! Daraus machen wir doch Öl.

„Es ist zu spät,..“, „Heute ist es mir echt zu kalt,...“, „Vielleicht regnet es, und sowieso bei dem Wetter,...“Ist das die Verschieberitis? Faule Ausreden? Nein! Sport macht krank! Bewegung ist ungemütlich, umständlich und zu zeitintensiv. Womöglich geht der Blutdruck runter oder die Cholesterinwerte, dann brauchen die so lieb gewonnen Medikamente gar nicht mehr sein und Sie sehen Ihren Arzt nicht mehr regelmäßig. Wovon sollen wir ( der Arzt und die Ernährungsberaterin ) dann leben?

Zu deutsch: Fruchtzucker, finden wir heute in sehr vielen Produkten! Natürlich im Obst und Gemüse, aber auch als Fructose – Glucose – Sirup in sämtlichen Fertigprodukten ( Wasser mit Geschmack, Ketchup, Kekse, Soßen, Dressings, Wurst, Brot ). Hört sich so gesund an, liefert bestimmt auch Vitamine? Nichts dergleichen, im Gegenteil, weil es überall enthalten ist und wir leider zuviel davon bekommen, ist Fructose einer der Gründe für Bauchschmerzen, Durchfall und sogar die Fettleber.

Wintergrillen oder Sommergrillen, sie ist immer dabei. Unverzichtbarer Bestandteil. Grillen ohne Bratwurst undenkbar! Inhaltstoffe? Hat sie nicht! Alles gut, schmeckt doch! Und es bleibt auch nicht bei einer. Es können locker so 5 – 6 werden an einem Abend, sind auch nur 2500 – 3000 kcal zusätzlich. Aber Sie sind ja mit dem Rad zum Grillen gekommen, dann wird sie ja wieder „abgestrampelt“. Jeder hat das Recht auf Untergang.